Über mehrere Monate hinweg hat Hildegard Brundiek gleich dreimal Pakete aus Frankreich an das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster geschickt. Die Besonderheit einiger der Kinderspielzeugspenden lässt sich am Beispiel der oben gezeigten Puppe beweisen. Sie ist von ihrer verstorbenen Schwiegermutter und stammt aus den 1930er Jahren aus einem kleinen Ort in der Nähe von Paris. Mit ihrer Freundin Helga de Bauer wollte sie sich vom Wohlbefinden ihrer gespendeten Exponate überzeugen und kam spontan zu Besuch in das Museum am Verspoel 7-8.Hier fand sie begeistert ihre Puppen und Masken wieder und bestaunte weitere der abwechslungsreichen Ausstellungsstücke aus verschiedensten Nationen und Kulturen. Im Gespräch mit Museumsstifter Molla Demirel erinnert sie sich an ihre Kindheit in der Nachkriegszeit und ihre Freundin ergänzt um einige Details. Sie hatten damals kein Spielzeug, sondern haben Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel Fäden, umfunktioniert oder Spiele entwickelt, für die man nur seine Füße brauchte. Auch der Umstand, dass altes, einfaches Spielzeug ausgestellt wird begeistert Brundiek. Sie findet es wichtig, dass nachfolgende Generationen sehen können, wie Spielzeug mal ausgesehen hat. Auch de Bauer denkt über die jungen Generationen nach und bedauert, dass diese, unter anderem wegen zugeparkten und stark befahrenen Straßen, deutlich weniger Möglichkeiten haben, draußen zu spielen. Mit Demirel reden sie noch ein bisschen über ihre wenigen Erinnerungen aus den letzten Kriegsjahren des zweiten Weltkrieges in Deutschland und tauschen sich über die Bedeutung von Frieden und interkulturellem Austausch aus, bevor sie sich schließlich noch einmal auf den Weg durch die Ausstellungsräume begeben. Für mehr Infos: ikmuenster.de.
Künstlerin Dr. Zaira Aminova im Interview
Radio Kaktus Münster e.V. hatte vor kurzem in seinem Künstlerinnenportrait musikalisch-poetischen Besuch durch die Autorin und Musikerin, sowie Stellvertreterin des Regional Sprechers des Verbands deutscher Schriftsteller:innen VS-Verdi Dr. Zaira Aminova.
Sie wurde am 10. Dezember 1973 in Machatschkala, Republik Dagestan, in Russland geboren. Bereits im Alter von 4 Jahren begann sie Verse zu schreiben. 1995 schloss sie ihr Studium an der Staatlichen Universität Dagestan mit Auszeichnung ab. Seit 1994 werden Gedichte von Zaira Aminova häufig in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. 1999 zog Zaira Aminova aus familiären Gründen nach Deutschland, wo sie im März 2000 einen Sohn zur Welt brachte. Im März 2003 promovierte Aminova mit ihrer Doktor-Dissertation in Wirtschaftswissenschaften an der russischen Präsidentenakademie und veröffentlichte ein Buch über Finanzstrategien. Im Herbst 2003 ist sie zum ersten Mal vor deutschem Publik aufgetreten: im Literaturclub, im Geburtshaus von Heinrich Heine in Düsseldorf sowie im Salon „Kunst Live“ hat Zaira Aminova ihre eigenständig ins Deutsche übertragenen Gedichte vorgelesen. Ihre Lyrik und Prosa wurde schon in vielen Anthologien veröffentlicht, wie zum Beispiel in „Mosaik aus Liebespoesie und Prosa“ von Dragica Schröder. Über die Anthologien von Frau Schröder und ihre Arbeit bei VS-Verdi steht sie in regelmäßigem Kontakt zum Münsteraner Autor und Geschäftsführer des Radio Kaktus Münster e.V. Molla Demirel.
Kaktus: Herzlich willkommen zum Künstlerinnen Porträt des Radio Kaktus Münster e.V. Frau Aminova, wir freuen uns, dass Sie sich heute Zeit genommen haben, um mit uns diese Sendung aufzunehmen. Können Sie sich unseren Zuhörenden einmal in eigenen Worten vorstellen?
Z. Aminova: Guten Tag zusammen. Mein Name ist Zaira Aminova und ich bin Dichterin und Schriftstellerin. Ich schreibe Gedichte, seitdem ich fünf Jahre alt bin, praktisch mein ganzes Leben. Ich schreibe auch Prosa und komponiere Musik. Ich habe Wirtschaft studiert und auch in Wirtschaft promoviert. Ich arbeite auch als Übersetzerin. Weiterlesen
Orte des Friedens
In Münsters Innenstadt Verspoel 7/8 wurde in feierlicher Atmosphäre die Ausstellung „Friedensorte in Münster“ eröffnet. Dort können Fotos und historische als auch interkulturelle Kinderspielzeuge einer friedensstiftenden Kooperation betrachtet werden. Das Bürgernetz e.V., der Radio-Kaktus Münster e.V. und das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster (IKMünster) haben ihre gemeinnützigen Kräfte gebündelt, um Menschen für das Thema Frieden zu sensibilisieren. Der Verein Bürgernetz hat das Projekt “Frieden-Wiki” ins Leben gerufen. Der Fotograf Volker Sander war mit Projektteilnehmenden in Münster unterwegs auf der Suche nach Friedensorten. Diese wurden aus verschiedenen Perspektiven abgelichtet und sind nun in den Schaufenstern im Verspoel zu bestaunen. Das IKMünster stellte zusätzlich Spielzeug zur Verfügung, um die Ausstellung abzurunden. Ein Besuch im Verspoel lohne sich, denn wer weiß, möglicherweise findet man dort seinen persönlichen Friedensort auf einem der Bilder oder eine nostalgische Spielzeugerinnerung aus der eigenen Kindheit wieder. Die Ausstellung kann noch bis zum 19.11.2023 besichtigt werden. Ein besonderer Dank gilt dem „SCHAU Fenster“ – eine Gemeinschaftsaktion von der Stadt Münster / Münster Marketing / Initiative starke Innenstadt /Quartiersgemeinschaft Verspoel. Mehr Infos: kaktus-net.de
Bildunterschrift: 2. v.l Dr. Susanne Götz (Geschäftsführerin Verein Bürgernetz), 1. v.r. Türkân Heinrich (Radio-Kaktus Koordinatorin), 2. v.r. Katja Angenent (Projektentwicklerin) mit den Projektteilnehmenden
Für Frieden
SEID VEREINT
– Für meinen Sohn –
Nein zum Krieg!
schrieb an die Tafel
ein Mädchen aus der Unterstufe.
Lief der Lehrer zum Direktor,
der Direktor zur Polizei und
die Foltergeräte setzten in Bewegung.
Der Richter rief den Staat,
Zu Befehl riefen die Gottesvertreter.
Nehmt sie fest!
Sofort verblasst Deine Farbe.
Du fragst mein Sohn,
warum es keine Freiheit gäbe.
Niemandem ist geholfen mit diesen Worten,
wenn die Religion betäubend ist,
und das Volk ein Staat mit Opium.
Schreib Dir groß auf die Stirn:
Nein zum Krieg! Nein zur Folter!
Auch Dich sollen sie dann verhaften,
damit ihr vereint seid.
Molla Demirel
Münsters friedenstiftende MSOs
Eine kindgerechte Philosophie
– Münsteraner Botschafter auf Klaros-Philosophie-Festival in Izmir –
International renommierte Wissenschaftler:innen und Forscher:innen aus den Bereichen der Philosophie-, Kultur- und Kunstwissenschaften kamen auf dem diesjährigen vier-tägigen Klaros Philosophie- und Kunstfestival in Izmir (Türkei) zusammen. Es gilt als das größte Philosophie-Symposium der Türkei. Die Organisator:innen dieses wissenschaftlichen Events Dr. Osman Sirkeci und Prof. Dr. Kamuran Ebayoğlu – Vorstandsmitglieder der Klaros Philosophie Akademie – zeigten sich begeistert über die rege Teilnahme vor allem auch von Forscher:innen und Kulturschaffenden aus aller Welt – so auch auf Einladung über die Teilnahme des Münsteraner Autoren, Gründers des Radio Kaktus Münster e.V. und des Internationalen Kinderspielzeugmuseums Münster (IKMünster) Molla Demirel. Sein Vortrag über kindgerechte philosophisch-pädagogische Erziehungs- und Bildungsmethoden gab einen wertvollen Einblick in seine über 50-jährige Erfahrung als Autor und Sozialpädagoge in Deutschland und der Türkei. Zu den Besuchenden gehörten auch zahlreiche Eltern mit ihren Kindern und Schülerschaften. Zwischen den Vorträgen traten die Teilnehmenden und Besuchenden in einen regen Austausch. Alle teilnehmenden Wissenschaftler:innen und Forscher:innen erhielten eine geprägte Dankesmünze als Andenken an das gelungene Festival. M. Demirel wurde zudem die Ehre zuteil als Mitbegründer des AYTG (Verband türkeistämmiger Autor:innen in Europa) Kemal Yalcin – internationaler Autor und Lehrer – im Beiwohnen von über 300 Gästen aus aller Welt für sein Engagement durch seine friedensstiftenden Werke symbolisch mit einer goldenen Kürbislampe für eine die erhellenden Erkenntnisse auszuzeichnen.
Zeitloser Klassiker im Museum
Kein Weg zu weit
Gemeinsam engagiert
Interkulturell, literarisch Reisen
Auf den ersten Blick – Ein kultureller Reisebericht in Form von Gedichten und Fotografien für den Frieden Kunst und Kultur sind Brückenbauer. Diese Philosophie lebt der Radio-Kaktus Münster e.V. in seiner täglichen Sozialen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien mit und ohne Migrationsvorgeschichte. Durch das aktive Mitwirken an medial begleiteten Kunstausstellungen, Lesungen, Konzerten und Interviews mit internationalen Kulturschaffenden erfahren bei dem freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe schon die Jüngsten den Mehrwert des interkulturellen Austauschs und bauen vielseitige Kompetenzen aus.
Ziel eines neuen mehrsprachigen Buchprojekts des Kaktus-Geschäftsführers und Autoren Molla Demirel ist erneut die Vermittlung interkultureller Perspektiven. Inspiriert durch den Besuch der Grabstätte Nâzım Hikmets in Moskau, eines der bedeutendsten Dichter der türkischen Literatur, verfasste Demirel Gedichte im Kontext von Frieden und Freiheit, die er an der Seite zahlreicher eigener Fotografien nun veröffentlicht hat. Der thematische Schwerpunkt des Bandes „Auf den ersten Blick“ sowie der Zeitpunkt der Veröffentlichung sind dabei nicht willkürlich gewählt: 2022 war das Jahr des 120. Jubiläums Nâzım Hikmets. Der Schriftsteller wurde mehrmals ungerechtfertigt als Volksverhetzer inhaftiert. Hinter Gittern, ohne zu wissen, wie lange seine Gefangenschaft dauern wird, verfasste er Gedichte. Später musste er ins Exil nach Moskau gehen, weil er den Kriegsdienst verweigerte. Dafür wurde ihm die türkische Staatsbürgerschaft entzogen, die er erst posthum zurückerlangte. Weiterlesen