Menschennahes Radiomachen

„Es war schön, dass ich euch verstanden habe und gemerkt habe, auch selbst verstanden zu werden.“

„Ich habe gelernt, dass ich anderen Menschen was erzählen kann. Dafür bin ich dankbar.“

In einem gemeinsamen Workshop mit dem F3-Kollektiv hat der Radio Kaktus Münster e.V. einige besondere Menschen kennenlernen dürfen, die den Mut gefasst haben, das erste Mal im Radio zu sprechen: Maria, Anna, Adelina, Frank und Martin besuchen einen Grundbildungskurs der VHS Ravensberg. Grundbildung ist ein Teilbereich der Erwachsenenbildung, bei dem Kenntnisse und Fähigkeiten in verschiedenen relevanten Lebensbereichen erweitert werden, z.B. zu Themen der Gesundheit, Arbeitssuche oder auch Kultur und Freizeit. Auch digitale Kompetenzen und der Umgang mit Medien werden geübt. Das unterstützt etwa gering literalisierte Erwachsene, also Personen, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben komplizierterer Texte haben.

Die Teilnehmenden aus dem VHS-Kurs sind aus Werther nach Münster angereist, um das Aufnahmestudio kennenzulernen und bei der Gelegenheit auch den Vereins-Nachbarn, das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster zu besichtigen. Hier haben sie sich zuerst ein ganz bestimmtes Ausstellungsstück genauer angesehen und etwas über seine Herkunft und seinen Gebrauch gelernt: die Sorgenpuppen aus Mexiko. Diese Puppen sind, anders als viele andere alte Puppen im Museum, nicht vergeschlechtlicht und für alle Menschen gleichermaßen gedacht. Die Gruppe hat in einfacher Sprache über genderstereotype Spielzeuge und eigene Erinnerungen und Erfahrungen reflektiert. Der Beitrag ist demnächst in der Mediathek auf der Bürgermedienplattform NRWision abrufbar. Weiterlesen

Mut zur Verständigung

„Es war schön, dass ich euch verstanden habe und gemerkt habe, auch selbst verstanden zu werden.“
„Ich habe gelernt, dass ich anderen Menschen was erzählen kann, dafür bin ich dankbar.“
In einem gemeinsamen Workshop mit dem F3_kollektiv haben wir einige besondere Menschen kennenlernen dürfen, die den Mut gefasst haben, das erste Mal im Radio zu sprechen: Maria, Anna, Adelina, Frank und Martin besuchen einen Grundbildungskurs der vhs Ravensberg. Grundbildung ist ein Teilbereich der Erwachsenenbildung, bei dem Kenntnisse und Fähigkeiten in verschiedenen relevanten Lebensbereichen erweitert werden, z.B. zu Themen der Gesundheit, Arbeitssuche oder auch Kultur und Freizeit. Auch digitale Kompetenzen und der Umgang mit Medien werden geübt. Das unterstützt etwa gering literalisierte Erwachsene, also Personen, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben komplizierterer Texte haben. Weiterlesen

Lesung mit Schulkindern

Jedes Jahr organisiert der Schriftstellerverband der Gewerkschaft Ver.di am Tag vor der Mitgliederversammlung in einer Stadt Lesungen in Schulen und kommunalen Einrichtungen.
Dieses Jahr fanden die Schullesungen in Düsseldorf-Meerbusch statt, der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Hier ergab sich die Gelegenheit, dass ich Kindern der 3. Jahrgangsstufe an der Mauritiusschule meine Märchen vorzulesen konnte.
Ich habe die Lesung zusammen mit meiner Kollegin und der Germanistin Türkân Heinrich besucht und wir wurden von der Schulleiterin, Frau Simone Huckriede, begrüßt.
Kaum betraten wir die Schule, bat Sie uns um unsere Unterstützung. Wir waren ihr zu Hilfe gekommen, als sie einen türkischen Dolmetscher für den Vater einer kranken Schülerin suchte. Türkân Heinrich fungierte sprang promt als Dolmetscherin ein. Frau Simone Huckriede führte uns dann in das belebte Klassenzimmer, in dem wir vorlesen sollten. Etwa 40 Kinder begrüßten uns herzlich mit einem Applaus und es erwartete uns ein Teller mit süßen Keksen. Im Gepäck hatten wir zahlreiche Kinderbücher und ein Pferd als Leihgabe aus dem Internationalen Kinderspielzeugmuseum Münster. Wir lasen ihnen aus meinen Büchern „Elif und der Delphin“ und „Elif und die Pferde“ vor, außerdem Gedichte und kurze Kapitel über die Herbstzeit aus unserem Buch Münsterland, das wir vor wenigen Jahren zusammen mit 20 Kindern aus Münster im Rahmen unserer Radio Kaktus-Arbeit geschrieben und illustriert haben. Während wir mit den Kindern sprachen, fragten wir sie, welche Themen wir behandelt hatten.
Die Kinder waren unglaublich aufgeweckt und fassten es folgendermaßen zusammen:
„Liebe, Freundschaft, Umweltschutz, Gesundheit und Lernen, Bildung, Widerstand gegen Ungerechtigkeit und nachhaltige Ernährung“. Weiterlesen

Heimatweh

Menschen mit Wurzeln aus über sechs Nationen und Kulturen von Kamerun, Ägypten, über Marokko, Deutschland, Griechenland bis hin zur Türkei aus den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Kultur, Philosophie und Politik stehen gemeinsam Arm in Arm für Frieden auf der Bühne des Cinema Münsters ein. Anlass war die Kooperations-Filmvorstellung „Heimatweh“ des Kaktus Münster e.V., des Kommunalen Integrationszentrums Münster und des Integrationsrates Münster in Unterstützung durch das Kulturamt Münster.

Maria Salinas, Vorsitzende des Münsteraner Integrationsrates eröffnete die eindrucksvolle Vorführung des mehrfach international ausgezeichneten Dokumentarfilms der Karlsruher Regisseurin Gülsel Özkan. Der Film erhielt großen Zuspruch durch Münsteraner Kinobesucher. Die anschließende Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Experten bot dem Publikum die Möglichkeit, sich weiter mit den historischen und psychosozialen Dimensionen des in der Dokumentation thematisierten erzwungenen Bevölkerungsaustauschs auseinanderzusetzen.

Gülsel Özkan, die Regisseurin des Films, erklärte die Motivation hinter ihrer Arbeit: „Ich wollte eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen, um zu zeigen, dass die Traumata von damals noch immer in den Nachfahren der Betroffenen leben.“

Prof. Dr. Kamuran Elbeyoglu, Psychologin und Philosophin, schilderte, wie Kinder und Jugendliche darin gefördert werden können, transgenerative und durch Vertreibung und Flucht geprägte Erfahrungen zu überwinden.

Dr. Osman Sirkeci, Wirtschaftswissenschaftler, sprach über die sozioökonomischen Folgen dieser Migrationen. Er unterstrich, wie die Entwurzelung nicht nur persönliche Schicksale veränderte, sondern auch die gesellschaftlichen und ökonomischen Strukturen in Griechenland und der Türkei nachhaltig prägte. „Die Vertriebenen standen oft vor dem Nichts. Sie mussten nicht nur ihre Heimat zurücklassen, sondern auch ihr soziales und wirtschaftliches Netz“, erklärte Sirkeci. Er und Dr. Elbeyoglu sind zudem Nachkommen von Menschen, die leidvoll aus Griechenland in die Türkei vertrieben wurden. Dr. Georgios Tsakalidis wiederum, ein Nachkomme griechischer Vertriebener, erzählte bewegend von den Geschichten seiner Familie und betonte: „Für viele von uns ist die Vertreibung kein abgeschlossenes Kapitel. Es ist eine offene Wunde, die sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt hat.“ Weiterlesen

Miteinander wertschätzend!

Wir brauchen Ihre Unterstützung für ein interkulturelles Miteinander und Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft!

Seit fast 50 Jahren engagieren wir uns mit Herz für die Förderung von Verständigung und Wertschätzung zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller, nationaler, religiöser und struktureller Herkunft in unserer Stadt und für unsere Gesellschaft.

Leider sind auch wir von bevorstehenden Kürzungen im Sozialbereich massiv bedroht. Unsere Arbeit lebt von den Menschen, die sie unterstützen. Besonders Kinder lernen voneinander. Hierfür brauchen Sie Ihre Unterstützung. Um weiterhin interkulturelle (Weiter-)Bildungsangebote, Lesungen, Kunstausstellungen und Mitmach-Radio- und TV-Angebote realisieren zu können, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Ihre Spende trägt dazu bei, dass wir Kindern und jungen Menschen aus allen Kulturen und der gesamten Stadtgesellschaft ein vielfältiges Angebot bieten können.

Wie können Sie helfen? Schon ein kleiner Betrag hilft uns, unsere Projekte fortzuführen und zu erweitern. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie beispielsweise:

  • Kulturveranstaltungen, die Brücken zwischen Menschen bauen.
  • Medien- und Kreativprojekte, in denen Kinder und Jugendliche eine Lern- und Ausdrucksplattform erhalten, ihre Kompetenzen ausbauen und ihre Stimme finden.

Spendenkonto: Kaktus Münster e.V.
IBAN: DE07 4005 0150 0034 4033 11
BIC: WELADED1MST

Alternativ können Sie uns auch über Paypal schnell und sicher online unterstützen.

Paypal.me/kaktusmuenster

Ihre Hilfe zählt! Gemeinsam können wir weiterhin dafür sorgen, dass Münster ein Ort bleibt, an dem kulturelle Vielfalt gelebt und geschätzt wird.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Team vom Kaktus Münster e.V.

Heimatweh

Wir laden ein zu einer Filmvorstellung im Cinema am Sonntag, den 15. September:

In Kooperation mit dem Integrationsrat, dem Kulturamt und dem Kommunalen Integrationszentrum Münster zeigen wir die Dokumentation „Heimatweh“ der Regisseurin Gülsel Özkan. Vielleicht erinnert ihr euch an ihren Film „Auf nach Almanya“, den wir vor fast genau zwei Jahren mit Gülsel vorgestellt haben. Wir freuen uns, jetzt das neueste und mehrfach ausgezeichnete Projekt der sozial engagierten Filmemacherin nach Münster holen zu können. In „Heimatweh“ geht sie dem sogenannten „Bevölkerungsaustausch“ zwischen Griechenland und der Türkei vor hundert Jahren auf den Grund, von dem über zwei Millionen Menschen betroffen waren. Griech*innen aus Anatolien und Türk*innen aus Griechenland mussten ihre Heimat verlassen.

Heute soll jede fünfte Person in Griechenland und jede fünfzehnte in der Türkei Nachfahre dieser systematischen Entwurzelung sein. Neben den im 20. Jahrhundert aufkommenden Nationalstaatsideen war vor allem religiöse Zugehörigkeit eine Trennlinie, die zu Gewaltexzessen und Vertreibungen führte. Die Idee einer nach ethnischen und religiösen Prinzipien organisierten Umsiedlung hat unvorstellbares Unglück und Elend auf beiden Seiten der Umgesiedelten erzeugt. Ein bis heute nicht geheiltes „Heimatweh“.

Wir laden euch herzlich am 15. September um 17 Uhr ins Cinema an der Warendorfer Straße ein, um mit uns den Film zu sehen. Zur Eröffnung begrüßen Dr. Ipek Wiesmann (Leiterin d. Kommunalen Integrationszentrums Münster) und Frau Maria Salinas (Vorsitzende des Integrationsrates Münster).

Im Anschluss gibt es eine Podiumsdiskussion mit der Regisseurin Gülsel Özkan, Prof. Dr. Kamuran Elbeyoglu (Psychologin), Prof. Dr. Osman Sirkeci (Nachkomme von Zeitzeug*innen), Dr. Georgios Tsakalidis (Ratsherr Münster und Nachkomme von Zeitzeug*innen)  und die Gelegenheit für Sie, Fragen zur Doku zu stellen. Der Film wird im Original auf Türkisch und Griechisch mit Untertiteln gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Frieden durch Musik

„Frieden ist nicht einfach nur die Abwesenheit von Krieg.“
Es braucht eine aktive und kritische Zivilgesellschaft, die ihre Stimme laut macht gegen Gewalt und Machtmissbrauch. Zwei, die das tun, sind Margarete Zumkley von der Internationalen Katholischen Friedensbewegung Pax Christi und Joachim Hetscher, den ihr in Münster vielleicht schon mal im Zusammenhang mit Veranstaltungen des Kulturvereins Frauenstraße 24 erlebt habt, dessen Vorsitzender er ist. Im Interview für unser Künstler:innenportrait haben die beiden uns von ihrer Aktion „Musik für den Frieden“ erzählt, die sie im Friedensmonat September mit unterschiedlichen Künstler:innen starten.
Lasst euch neugierig machen in unserer heutigen Sendung, die um 20:04 Uhr auf ANTENNE MÜNSTER läuft und demnächst auf der Bürgermedienplattform NRWision zu finden ist!
Mehr Infos findet ihr auch unter: www.frieden-muenster.de/musikfuerdenfrieden

Zukunft mit Diplom

Mit einigen aufgeweckten Nachwuchsmedienmacher:innen und Stimmtalenten haben wir einen tollen Nachmittag im Rahmen des #zukunftsdiploms verbracht.
Bei unserem Workshop „Stimmen der Zukunft“ hat sich alles rund um das Thema Radio gedreht.
Gemeinsam haben wir über das Alter des ersten Radios der Welt gerätselt, uns über die Radiogeräte unserer Großeltern ausgetauscht und sie mit den heutigen verglichen, ein waschechtes Radio aus dem Jahr 1956 bestaunt, unsere eigenen Stimmen im Tonstudio ausprobiert, und sogar selbst produzierte Songs der Kinder angehört.
In unserem nächsten Interkulturellen Magazin sind am Montag, den 02. September kurz nach den 20-Uhr-Nachrichten auf ANTENNE MÜNSTER einige Eindrücke vom Zukunftsdiplom zu hören. Wer die Sendung verpasst findet sie demnächst auch in unserer Mediathek auf der Bürgermedienplattform NRWision.

Demokratie. Gestalten. BNE

Gemeinsam mit dem @ikmuenster_ sind wir wieder zu einem Treffen des Münsteraner Netzwerks „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) im Haus der Nachhaltigkeit zusammengekommen. Mit unseren engagierten Partner:innen haben wir anstehende Projekte und Veranstaltungen geplant.
Schon demnächst seid ihr eingeladen, unsere vielfältige Arbeit beim BNE-Festival NRW 2024 kennenzulernen!
Am 26. und 27. September gestaltet unser Netzwerk in der Volkshochschule Münster und dem @lwlmuseumkunstkultur abwechslungsreiche Mitmachaktionen. Es gibt Workshops, Diskussionen  und einen Kreativmarkt, in dem wir euch praktische BNE-Methoden präsentieren. 

Das Motto lautet „Demokratie. Gestalten. BNE.“:
„Welchen Beitrag kann Bildung für nachhaltige Entwicklung zum Zusammenhalt und für ein gemeinsames Miteinander leisten? Wir möchten beim diesjährigen BNE-Festival NRW einen Blick auf das Zusammenspiel einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und politischer Bildung im nationalen und internationalen Kontext werfen.“ (www.bne.nrw/nrw/festival/2024/) 🌍
Das BNE-Festival NRW 2024 ist ein gemeinsames Angebot des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.

Nachruf für Eddy Pinke

Maler und Menschenfreund Eddy Pinke (gelebt vom 19. Mai 1952 – 28. Juli 2024)

„Einzeln gehen sie von uns, unsere Verwandten und Freunde. Sie hinterlassen uns nicht nur Schmerz, sondern eine gemeinsame Zeit voller tröstender und schöner Erinnerungen.“ – Molla Demirel

Ein Verein wie der Kaktus Münster e.V. ist mehr als nur eine im Vereinsregister verortete Organisation. Es ist ein Zusammenschluss von gleichgesinnten Menschen, im Bestfall ein Zusammensein von Freundinnen und Freunden wie beim Kaktus Münster e.V., die durch gemeinwohlorientiertes Handeln die Welt schöner, gerechter und friedlicher machen wollen. Damit dies gelingen kann bedarf es Menschen und Kulturschaffender wie Eddy Pinke. Dieser außergewöhnliche Künstler und Freund, Ehemann, Vater und Großvater ist nun leider im Alter von 72 Jahren von uns gegangen. Was uns bleibt ist seine außergewöhnliche Kunst Licht ins Dunkel zu bringen, wo Ungerechtigkeiten sich im Schatten verbergen zu versuchen. Der Menschenfreund und künstlerischer Sozialkritiker hat den Kaktus Münster e.V. zahlreiche Jahre als Vorstandsmitglied und Freund begleitet und unterstützt. Stets war er dabei geduldig, angemessen sozialkritisch und herzlich bei der Sache. Er wusste es auf diplomatische Weise auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und auch über sein künstlerisches Schaffen hinaus für Gerechtigkeit und Frieden einzustehen. Besonders mochte und unterstützte er die Soziale Arbeit durch Kultur und Kunst z. B. in Kreativ- und Kunstprojekten für Kinder und Jugendliche bei Kaktus Münster e.V.

Bei seinen beeindruckenden Arbeiten handelt es sich stets um dynamische Ölmalereien mit einer zum Expressionismus und zur informalen Malerei orientierten Bildsprache. Seine Bilder wurden weltweit in Ländern wie Italien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Litauen, Polen und der Türkei erfolgreich ausgestellt. Weiterlesen