„Integration war ein Fremdwort“

Filmvorführung und Buchbesprechung: Lange zeigten deutsche Fernsehsender kein Interesse – nun kam „Auf nach Almanya“ gleich ins Kino. Die Dokumentation wurde zeitgleich mit dem Sammelband „Migration – Arbeit – Utopie“ in Münster vorgestellt.
Vor rund 60 Jahren begann mit dem Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei eine Einwanderungsgeschichte, deren soziale, wirtschaftliche und politische Dimensionen noch heute das Schicksal der Nachfolgegenerationen der sogenannten Gastarbeiter prägen.
Zum Anlass dieses historischen Jubiläums veranstaltete der interkulturelle Verein Radio-Kaktus Münster e.V. in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Münster und dem Integrationsrat der Stadt einen Kulturabend mit bewegenden Impressionen und Zeitzeug:innenberichten:
Im Cinema Münster feierte die Dokumentation „Auf nach Almanya“ der Regisseurin Gülsel Özkan Kinopremiere, in der generationenübergreifend bekannte Persönlichkeiten wie die Politikerin und Bundesverdienstkreuzträgerin Dr. Lale Akgün oder der ehemalige FC Bayern-Spieler Hamit Altıntop zu Wort kommen. Eindrücklich schildern sie die Anstrengungen türkeistämmiger Menschen beim Ankommen in einer neuen Heimat, die sie nicht immer willkommen hieß. Dass so viele bleiben würden, hätte damals niemand geahnt. Strengen Lese-, Schreib- und Gesundheitstests hatten sich die angeworbenen Fachkräfte damals zu unterziehen; ein Vorgehen, dass auch Maria Winkel, Bürgermeisterin der Stadt Münster (SPD), erschüttert hat, wie sie in ihrer Eröffnungsrede gestand. „Die Bundesrepublik hat erhebliche Bedingungen an die Einwanderer gestellt. Deutschland hat dafür gesorgt, dass tatsächlich nur Leute hierher kommen, die tüchtig arbeiten können.“

Ankommen

Seht euch unser neues Video an!

Wie fühlt es sich an, in einem Land neu anzukommen? Vor welche Herausforderungen stellt das junge Menschen und mit welchen Mitteln und Wegen finden sie sich zurecht? Das war Thema bei einer Vortragsreihe von Schüler:innen der Klasse IFG21 des Anne-Frank-Berufskollegs, zu der die Radio-Kaktus-Jugendredaktion eingeladen war. Im Rahmen des Projekts „Eine Jugendwelt – Chancengleichheit durch Kultur & Medien“ begleiteten unsere Projektteilnehmenden die Veranstaltung multimedial.

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Münsters Kinderspielzeugkultur in Izmir

Die führendsten Wissenschaftler:innen der Bereiche Philosophie und Kunst kamen auf dem fünf-tägigen  Klaros Philosophie- und Kunstfestival in Izmir (Türkei) zusammen. Es gilt als das größte Philosophie-Symposium der Türkei. Die Organisator:innen dieses wissenschaftlichen Events Dr. Osman Sirkeci und Prof. Dr. Kamuran Ebayoğlu – Vorstandsmitglieder der Klaros Philosophie Akademie –  zeigten sich begeistert über die rege Teilnahme vor allem auch von Forscher:innen und Kulturschaffenden aus aller Welt – so auch auf Einladung über die Teilnahme des Münsteraner Autoren und Gründers des Internationalen Kinderspielzeugmuseums Münster (IKMünster) Molla Demirel in Begleitung der Erziehungswissenschaftlerin Natalia Krukov, die das Angebotsspektrums des IKMünsters und dessen Kooperationsbeziehungen zur Nazim Hikmet Bibliothek in Moskau einem breiten Publikum mit Filmbeiträgen präsentierte. M. Demirel ging in seinem Vortrag auf die Rolle kindgerechter philosophisch-pädagogischer Methoden ein. Weiterlesen

Faszination historischer Kinderspielzeuge

Das Internationale Kinderspielzeugmuseum (IKMünster) – Molla Demirel Kulturstiftung und sein Kooperationspartner Radio-Kaktus Münster e.V.  dienten als letzte Station für das Erlangen eines Museumsführerscheins der Klasse 6b des Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasiums unter Begleitung ihrer engagierten Lehrerin Lisa Gorschlüter. Hierzu hat sich die Klasse auf den Weg gemacht, um jegliche Museen in Münster zu besuchen. Begeistert gingen die Kinder durch die thematisch eingeteilten Bereiche des IKMünster  und erhielten Einblicke in verschiedene historische Epochen von Spielzeugkulturen in Münster. Die Kinder interessierten sich vor Allem für die Puppe „Inga“ (1923), welche in der  Zeit der ehemaligen DDR über die Grenzen von Ost- zu Westdeutschland in Einzelteilen geschmuggelt wurde, um sie an ihre Besitzerin zu übergeben.  Nun ist sie ein Highlight des Museums als die größte ausgestellte Puppe.

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Prima Primusschule

Dr. Reinhard Stähling wurde als Schulleiter der Primus-Schule Münster nach über 40 Jahren Schuldienst in den Ruhestand verabschiedet. Seine Verabschiedung fiel auf das 50. Jubiläum des Standortes Berg-Fidel. Radio-Kaktus Münster e.V. hat die Gelegenheit genutzt seinen langjährigen Kooperationspartner zu besuchen und an den Festlichkeiten teilzunehmen. Jugendliche aus dem Kaktus-Projekt „Sprich*Wörter – Tausch Dich aus! – Ein Interkulturelles Medien- und Begegnungsprojekt“ interviewten Schüler:innen der Primusschule und tauschten sich mit ihnen aus. Die Ergebnisse gibt es bald im Rahmen der Radio-Kaktus-Münster-Sendungen auf Antenne Münster und NRWision-TV.

Kaktus Kunstraum

Ihr habt Lust gemeinsam kreativ zu werden? Dann könnt ihr beim Radio-Kaktus Münster e.V. Kunstwerke rund um das Thema Münster entstehen lassen! Das ist noch nicht alles: Ihr könnt zudem noch Clips und Interviews mit unserem technischen Equipment erstellen, die eure Arbeit zeigen. Am Ende fließen eure kreativen Arbeiten in eine gemeinsame Ausstellung. Sagt euren Freund:innen Bescheid und meldet euch gerne bei uns an: kaktus.ms@gmx.de oder per Telefon: 0251-666377.

Kommunale Zusammenarbeit

Kaktus Münster e.V. hatte Besuch von zwei Studentinnen, Judith Siemer und Ronja Eppe. Sie studieren an der Hochschule für Polizei und Verwaltung NRW des Standorts Münster. Und diesmal wurde der Spieß umgedreht und die Kakteen Molla Demirel (Sozialarbeiter, Autor) und Türkân Heinrich (Koordinatorin) standen im Interview Rede und Antwort! Sie sprachen über die kommunale Zusammenarbeit in Münster und wie diese besser gefördert werden könne. Die Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht, heißt es von den beiden Studentinnen.

1000 Fahrgäste – 32 Nationen

Der Radio-Kaktus Münster e.V. hatte erneuten Besuch von dem Autor und ehemaligen Taxifahrer Sirri Ayhan aus Düsseldorf. Er nutzte die Gelegenheit, um den Kaktus-Kooperationspartner, das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster (IKMünster) mit Sachspenden zu bereichern. Dafür brachte er ein Dutzend Spielzeugpuppen aus verschiedenen Jahrzehnten vorbei, die nun im IKMünster ausgestellt werden. Für ihn war es wichtig, dass die Spielzeuge auch zukünftig wertgeschätzt werden und für die nächste Generation erhalten bleiben. Im IKMünster finden sie Platz zwischen über tausend Exponaten aus verschiedenen Teilen der Erde. Sirri Ayhan wurde 1961 in der Türkei geboren und kam 1989 nach Deutschland. Dort erhielt er politisches Asyl und arbeitete lange Jahre als Taxifahrer. Bei Radio-Kaktus war er erstmals zu Gast im „Künster:innenportrait“. Darin sprach er über sein Buch „Taxi International“, in dem er über Begegnungen mit über 1.000 Fahrgästen aus 32 Nationen berichtet. Das Interview mit Sirri Ayhan ist hier verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=7dcZzZ3G-uI

Jugend für Jugend

Im soziokulturell-medialen Freizeit-Projekt „Jugend für Jugend – Gemeinsam JETZT & ZUKUNFT gestalten“ des Radio-Kaktus Münster e.V. in Kooperation mit dem Wilhelm Hittorf-Gymnasiums teilten Jugendliche aus der Jahrgangsstufe 7 ihre Gedanken, was sie in Bezug auf ihre Zukunft bewegt. Sowohl ihre persönlichen, schulischen als auch ihre beruflichen Vorstellungen konnten hierbei eingefangen werden. Während einige konkrete Pläne bezüglich ihrer beruflichen Laufbahn visierten, stellten andere ihre Sorgen hinsichtlich Klimakrise oder Kriegen dar. Die Jugendlichen sprachen mit Pauline Steup und Myria Sichert von der Kaktus-Jugendredaktion auf reflektierte und umsichtige Weise über ihren eigenen Beitrag für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft. Sie ermöglichten einen Einblick in ihr alltägliches Handeln, das oftmals bereits vorhandene Werte und Wünsche mit zukünftigen Ideen verbindet. Die 14-jährigen Schülerinnen Annika Clauß und Finja Jürgen wünschen sich neben dem Abitur eine erfolgreiche berufliche Laufbahn und betonten gleichzeitig die Bedeutung einer eigenen Familiengründung. Weiterlesen

Solidarität statt Vorurteile

Sachbeschädigungen, Beleidigungen, Drohungen und Angriffe gegenüber russlandstämmigen oder vermeintlich russlandstämmigen Menschen nehmen zu, dies stellen unter anderem die russische Botschaft in Berlin und mehrere deutsche Innenministerien seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine fest. So auch der Kaktus Münster e.V., der verstärkt Anfragen im Rahmen seiner Sozialen Arbeit erhält von Menschen, die Hassbriefe erhalten, Schüler:innen, Kinder und Jugendliche, die hier geboren sind und gemeinsam aufwachsen, die gemobbt werden und sich nicht mehr in die Schule trauen. Die Konten zahlreicher russischer Staatsbürger:innen funktionieren nicht mehr wie gewohnt. Wie sollen diese arbeitenden Menschen ihre Familien versorgen, wie ihren Kindern Essen auf den Tisch bereitstellen und ihre Miete zahlen? Wie sollen so generationsübergreifende Feindschaften und sich weiter verhärtende Vorurteile, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, abgebaut werden in Münster, in Deutschland, weltweit? Wir bedrohen Existenzen vieler schon sowieso strukturell benachteiligter Menschen. Der Krieg fügt der Armut noch mehr Armut hinzu. Und die unmittelbar vom Krieg betroffenen Kinder erhalten als Unterstützung zwei tausend Panzerfäuste aus Deutschland. Diese Panzerfäuste werden keine Blumen abfeuern, sie werden das Leid unwiderruflich vergrößern. Wir müssen humanitäre Hilfe leisten und nicht noch mehr Benzin in das Feuer schütten. Weiterlesen