Friedensstiftende Kunst an ungewohntem Ort

Der Kaktus Münster e.V. feiert im Sozialgericht gleich dreifach: Eine neue Kunstausstellung zum Thema Frieden, den Geburtstag des ersten Vorsitzenden des Vereins, Dr. Michael J. Rainer, sowie den Abschied des Präsidenten des Gerichts Herrn Heinrich Stratmann. Inmitten des Sozialgerichts Münster sorgt die Kunstausstellung „Friedens-Art – Dialog der Künste“ für eine fesselnde, zugleich entspannte, wie auch zum Nachdenken anregende Atmosphäre.

An einem Ort, wo die Menschen zu selten mit Kunst und ihren auch beruhigenden Wirkungen in Berührung kommen, schaffen die Werke fünf verschiedener Kunstschaffender ab sofort ein außergewöhnliches Ambiente mit Tiefgang. Entsprechend der regionalen Grundstimmung und der angestrebten Botschaft der vielfältigen Ausstellung eröffnete die Projektkoordinatorin des Kaktus Münster e.V., Türkan Heinrich, die Eröffnungsfeier mit dem Zitat „Nur durch Kunst können wir die Welt ein wenig verbessern und gewissenhaft an die nächste Generation übergeben“ von Molla Demirel, Geschäftsführer des Kaktus Münster e.V. Auch Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmsson begab sich an das Rednerpult und betonte im Rahmen ihres Begrüßungswortes noch einmal die Relevanz der Kultur- und Kunstarbeit, um das fundamentale Ziel des Friedens weiterhin verfolgen zu können. Dabei richtete sie unterstützende Worte an das Sozialgericht, wie auch an die teils ehrenamtlich durchgeführte Arbeit des Kaktus Münster e.V. Zwei hervorzuhebende Besonderheiten sind wohl, dass „Friedens-Art“ bereits die 50. Ausstellung im Sozialgericht Münster ist, wobei sie zugleich die letzte bleibt, die vom derzeitigen Präsidenten Heinrich Stratmann begleitet wird, bevor dieser in den Ruhestand tritt. In seiner Rede legte er besonderen Wert auf die Anerkennung der Kunstarbeit im Bereich des Sozialwesens und in der Gesellschaft und verdeutlichte die Tatsache, dass durch Kunst und Kultur eine Harmonie verfolgt und erzielt werden kann. In diesem Zuge stellte er die Personen hinter den ausgestellten Werken vor. Monika Schiwy ist eine Künstlerin, die mit Talent, Sympathie und ausdrucksstarken Bildern in Erinnerung bleibt und ihr Atelier selbst als ihr „Herz“ beschreibt. Anne Horstmann stellte ihre gefühlvollen Werke bereits an vielerlei Orten aus und sorgt insbesondere mit ihrer Technik für einzigartige Motive mit Ebenen zwischen Natur und Mensch. Iris Bittner sorgt mit einer auffälligen Farbauswahl für kraftvolle Werke und verleiht nun auch dem Sozialgericht Münster einen individuellen Ausdruck. Erdal Ünal stellt in seiner Kunst vor allem die Lösung des Menschen vom Menschen selbst in den Fokus und erschafft stets einen Bezug  zur ursprünglichen Natur. Deniz Yildiz beweist ihre künstlerische Hingabe durch intensive Farbauswahl, die bei jedem Werk für eine fesselnde Tiefe sorgen. Auch der 1. Vorsitzende des Kaktus Münster e.V., Dr. Michael J. Rainer, richtete einige Worte an das kulturbegeisterte Publikum und versuchte somit vergeblich, von seinem eigenen Geburtstag abzulenken. Die kunstvolle Ausstellung und die eindrucksvolle Arbeit der Kunstschaffenden lobend, betonte er auch noch einmal die Ernsthaftigkeit der Thematik. Die Botschaft der Kunstausstellung „Friedens-Art – Dialog der Künste“ beweist Tiefgang und einen klaren Bezug zur heutigen Zeit. Die Intention, die Menschen wieder zueinanderfinden zu lassen, den Blick auf die Umwelt zu lenken und den Zusammenhalt für das gemeinsame Ziel zu stärken, wurde nicht nur durch Reden unterstrichen, sondern wird auch und vor allem durch die ausgestellte Kunst vermittelt. Die musikalische Begleitung durch David Heinrich an der Violine rundete diese Botschaft zuletzt mit einem gezielt ausgewählten Stück ab. Der weltberühmte Song „What a wonderful world“ von Louis Armstrong ließ die begeisterten Gäste verstummen und ergänzte die räumliche, kunstvolle Atmosphäre in Perfektion. Die Künstlerinnen und Künstler standen auch nach der Eröffnung für den Austausch bereit und ermöglichten damit einen noch intensiveren Zugang zu ihren Werken, wie auch zu Diskussionen über Gesellschaft, Natur und das soziale Miteinander. Bis zum 22. November 2019 bietet „Friedens-Art“ die Möglichkeit, in das friedvolle und bewegende Ambiente einzutauchen und auch an einem von Kunst entfernten Ort eben dieser zu begegnen.