„Doch die Sonne hat sieben Farben, die Kunst hat 1001.“Im Sozialgericht Münster feierte der interkulturelle Verein Kaktus Münster e.V. die Eröffnung der Kunstausstellung „Kunst – Alles und Nichts“. Unter diesem Credo bereichern vier Künstlerinnen nun die Flure des Gerichtsgebäudes mit ihren Malereien, Illustrationen und Zeichnungen: Karin Mayer, Monika Schiwy, Sonja Müller-Späth und Astrid Sapion präsentieren ihre Werke allen interessierten Besuchern. Die Vielfalt der künstlerischen Techniken und Herangehensweisen macht erlebbar, für was der Verein mit seiner interkulturellen Sozialarbeit seit bald 40 Jahren eintritt: Eine friedliche Verständigung, die unterschiedliche Ansichten nicht nur zulässt sondern fruchtbar macht und wertschätzend integriert.
Wendela-Beate Vilhjamsson, Bürgermeisterin der Stadt Münster, fand in ihrer Begrüßung Worte der Bewunderung für das Engagement der Künstlerinnen und des Kaktus Münster e.V.. Sie bekräftigte den Verein, auch weiterhin den Blick auf die verbindenden Elemente zu lenken und ordnete damit die Kulturarbeit des Vereins in einen größeren gesellschaftspolitischen Kontext ein. Der Präsident des Sozialgerichts, Heinrich Stratmann sprach mit Freude von dem vielfältigen künstlerischen Schaffen, das nun im Sozialgericht zu sehen ist.
Die bildende Künstlerin Karin Mayer beweist mit ihren Malereien ein außergewöhnliches Gespür für Farbe. Sie arbeitet auf den ersten Blick abstrakt. Überlagernde Farbflächen zeigen uns eine Welt der Eindrücke, die nicht gegenständlich ist. Doch dann finden wir Indizien für reale Landschaften: Bäume, Felder, Wiesen. Diese Grenzgänge zwischen der Welt des abstrakten und Elemente realer Landschaften, erzeugen eine anregende Spannung in den Arbeiten von Karin Mayer. Sonja Müller-Späth ist Illustratorin und bedient sich des feinen Werkzeuges der Aquarellmalerei. Sie setzte ihre Fähigkeit unter anderem zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte ein: Im Rahmen Ihrer Abschlussarbeit an der Münster School of Design illustrierte sie Dokumente zur jüdischen Geschichte im Nationalsozialismus. Freie Werke, wie auch Auftragsarbeiten beweisen ihre einfühlende Beobachtungsgabe. Monika Schiwy verwendet ein großes Repertoire künstlerischer Techniken und Materialien. In Ihren Collagen finden neben konventionellen Farben auch Sand, rote Beete, Spinat oder Blüten ihren Weg auf die Leinwand. Ihre abstrakten Kompositionen entstehen durch expressiven Einsatz des gesamten Farbspektrums. Dank der Offenheit ihrer Werke, bekommen wir Betrachtenden genug Raum um unsere ganz eigenen Bedeutungen anzuknüpfen. Astrid Sapion nutzt die Natur als Kraftquelle für ihre künstlerische Aktivität. Viele ihrer Bilder entstehen Draußen und unter Einbezug von gefundenen Naturmaterialien. Material und Farbe sind ihre stärksten Ausdrucksmittel. Damit gelingt es ihr, die Charakteristika und die besondere Atmosphäre unterschiedlicher Orte wiederzugeben. Interkulturelle Erfahrungen erweitern und bereichern ihre künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Im Namen von Kaktus Münster e.V. bedankte sich Luis Schneider bei der Belegschaft des Sozialgerichts und bei Heinrich Stratmann. Ihre Zusammenarbeit mit Kaktus Münster e.V. machte die Ausstellung erst möglich. Zu sehen sind die Bilder der Ausstellung noch bis zum 25.01.2019 im Sozialgericht Münster, Alter Steinweg 45, 48143 Münster. Die Vernissage wurde dank dem engagierten Jugend-Medien-Team von Kaktus medial begleitet und dokumentiert. Die Ergebnisse des Medienprojekts sind in Kürze auf YouTube zu finden.