Jetzt wird es ernst: Die Tür geht zu, das Aufnahmelicht leuchtet und die Kopfhörer erwachen zum Leben. Dimitrij (20 J.) war vor seinem ersten Interview im Radio noch sehr aufgeregt. Er sollte an der Seite von Türkan Heinrich, Projektkoordinatorin des Vereins, ein Radiointerview mit den Kuratoren-Assistenten der Skulptur Projekte Clara Napp und Jan Bockholt, führen. Nicht nur vor dem Mikrofon stieg die Anspannung. Auch am Mischpult pegelten Nikita (13 J.) und Sergej (18 J.) unter der medienpädagogischen Anleitung Projektmitarbeiters Julian Berger die Stimmen der Interviewer und Gäste. Um das Interview auch in bewegten Bildern festzuhalten, wurde nach kurzer Einweisung durch die Projektmitarbeiter alles für einen Videobeitrag gefilmt. Durch das kollegiale Auftreten des Kaktus-Teams und der jugendlichen Projektteilnehmer mit unterschiedlicher, kultureller Herkunft gelang es auch dem neuen Gruppenmitglied Said (17 J.), der seit ca. einem Jahr in Deutschland lebt, sich zunehmend im Projekt und in Münster willkommen  zu fühlen. Gemeinsam erlernen die Jugendlichen aus dem Projekt des Kaktus Münster e.V. „Medien-Fluch(t)“, über Sprach- und Kulturunterschiede hinweg als Team zu agieren und Vertrauen in sich und andere Menschen aufzubauen. „Der Kunst- und Kulturdiskurs im Rahmen der Skulptur Projekte war innerhalb der Sozialen Arbeit des Kaktus Münster e.V. förderlich, die unterschiedlichen Jugendlichen in Münster auf eine Begegnungsplattform zu bringen“, so der Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins Molla Demirel.