Lern- und Kulturorte bewahren!

Cornelia Wilkens hält in Münster ganz schön viele Fäden in der Hand. Sie ist Dezernentin für Soziales, Kultur und Gesundheit und damit sozusagen Chefin unter anderem vom Sozial-, Kultur- und Gesundheitsamt, aber auch in verwaltender Leitung beispielsweise der Stadtbücherei Münster, des Theaters Münster oder des Stadtmuseums Münster. Was dieses breite Verantwortungsspektrum für Herausforderungen und -projekte mit sich bringt, hat sie uns für unser heutiges Künstler:innenportrait verraten.
Spannend war für uns besonders zu erfahren, was so ein Dezernat für den Erhalt von Lern- und Begegnungsorten wie den Radio Kaktus Münster ee.v oder das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster – der M. Demirel Kulturstiftung beiträgt. Wir bedanken uns für den konstruktiven Austausch!
Das war aber noch nicht alles: In unserer Sendung stellen wir euch außerdem das Buch „Kein Vergessen“ von Thomas Billstein vor, das im Unrast Verlag erschienen ist.
Und wie immer haben wir auch ein paar musikalische Fundstücke für euch!
Schaltet ein um 20:04 Uhr auf ANTENNE MÜNSTER:
Frequenz 95,4 MHz oder online unter https://www.antennemuenster.de/.

Projektauftakt: Medien(t)räume

Medien sind das, was wir daraus machen

Der Radio Kaktus Münster e.V. lädt zur Teilnahme an einem neuen Jugendmedienprojekt ein

„Medien(t)räume – konstruktiv und vielfältig“ lautet der Titel eines neuen Vorhabens des Radio Kaktus Münster e.V., das sich als ein interkulturelles Jugendbegegnungsprojekt für die Medienwelt von morgen versteht. Ziel ist es, die Medienlandschaft offener und vielfältiger zu gestalten und gleichzeitig mit mehr lösungsorientierten, zukunftsweisenden Ideen und Perspektiven zu bereichern. Dazu sollen junge Menschen empowert werden, ihre Herzensthemen auf die mediale Agenda zu setzen und in gemeinschaftlichen Prozessen Mut machende Multimediaformate für Radio, TV, Print und Social Media zu entwickeln – Und zwar so, dass auch ihr Publikum sich angestoßen fühlt, jenseits gesellschaftlicher oder ökologischer Krisen und Herausforderungen weiterzudenken und selbst für ein besseres Morgen aktiv zu werden. In sozial- und medienpädagogischer Begleitung werden im Projekt u.a. Straßenumfragen erstellt und Interviews mit lokalen Akteur:innen und Initiativen etwa aus den Bereichen Kunst, Kultur, Medien, Politik, Wissenschaft und Soziales geführt. Die Teilnehmenden erproben sich vor und hinter Kamera und Mikrofon und entdecken individuelle Stärken in der Studiotechnik, beim Audio- oder Filmschnitt. Dabei knüpfen sie neue Kontakte in Münster, lernen die Stadt und sich selbst gegenseitig besser kennen und wachsen als Team eines sinnstiftenden Projekts zusammen. Weiterlesen

Kulturgutbewahrer:innen

Das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster übernimmt Exponate aus dem Bestand des Puppen- und Spielzeugmuseums Ochtrup e.V.

Dass ihre Lieblingsstücke im Internationalen Kinderspielzeugmuseum Münster (IKMünster) in besten Händen sein werden, daran hat Puppensammlerin Betty Schürmann keine Zweifel. So ganz ohne Wehmut lässt sie ihre Schätze dann aber doch nicht ziehen. Da sich ihr kleines Museum in Ochtrup im nordwestlichen Münsterland aus Raum- und Zeitmangel nicht mehr erhalten lässt, hat sich Schürmann entschlossen, die über viele Jahre gewachsene Ausstellung aufzulösen und einen Großteil davon zu spenden. So wurde sie dann auf das in Münster einzigartige Kinderspielzeugmuseum aufmerksam, das von genau dieser gemeinnützigen Weitergabe geschichtsträchtigen Kulturguts lebt. Besonders wertvoll ist dabei die Vermittlung der bewegten Vergangenheit, die viele der Spielzeuge erlebt haben und die ohne das Engagement von Menschen wie Museumsstifter Molla Demirel schnell in Vergessenheit geraten würden. Wie auch er in Münster hatte es sich Betty Schürmann in Ochtrup zur Aufgabe gemacht, ein bedeutendes Stück Erinnerungskultur für die nachfolgenden Generationen aufrechtzuerhalten. Weiterlesen

Gegen Hass – Für Frieden

Krieg, Hass und Groll töten Menschen. Frieden und Freundschaft halten die Menschen am Leben. Das Wetter war bewölkt und leicht regnerisch, doch aus ganz Münster und den umliegenden Orten strömten Menschen in die Innenstadt. Anlass war die Demonstration gegen den Neujahrsempfang der AfD im historischen Rathaus. Wir nahmen als Team des Radio Kaktus Münster e.V. teil. Direkt vor der Lambertikirche lag die Bühne für Rede- und Musikbeiträge. Einige von uns blieben hier, während ein Teil weiter zum Friedenssaal ging und andere beim Domplatz Fotos machten.

Der extrem rechten AfD wurde zuvor für ihren Neujahrsempfang per Gerichtsbeschluss das Versammlungsrecht zugestanden. Am Gegenprotest beteiligten sich viele Gruppen, Vereine, Parteien und fast 30 Bürgermeister:innen aus verschiedenen Teilen des Münsterlandes unter dem Aufruf der Initiative “Keinen Meter den Nazis“. Nach Angaben der Polizei waren die Demonstrierenden mit rund 30.000 Menschen so zahlreich erschienen, dass die vorgesehenen Bereiche für weitere Besuchende gesperrt werden mussten. Es wurde bekannt gegeben, dass es sogar eigentlich mehr als 50.000 Teilnehmenden gab. Weiterlesen

Exponate und ihre Lebensgeschichten

Jedes Spielzeugexponat hat eine persönliche Lebensgeschichte

Oberbürgermeister Markus Lewe würdigt ehrenamtliches Engagement junger Nachwuchskurator:innen für den Erhalt internationaler Spielkultur

Das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster (IKMünster) durfte sich über Besuch von Oberbürgermeister Markus Lewe freuen. Mit der Jugendredaktion des Kooperationspartners Radio Kaktus Münster e.V. kam er ins Gespräch über seine Visionen für Kultur- und Bildungseinrichtungen in unserer Stadt und den Stellenwert von Kinderspielzeug als Kulturerbe. Die zahlreichen Ausstellungsstücke lieferten dabei Stoff für geistige Ausflüge in die eigene Kindheit und vermittelten ein Verständnis für die Bedeutung geschützter Begegnungsräume für junge Menschen. Als Vater von fünf Kindern wisse Markus Lewe, wie wichtig die Vermittlung von Geborgenheit für ein gesundes Aufwachsen sei. Er zeigte sich beeindruckt, mit welchen einfachen Mitteln weltweit gespielt wird und wurde. Nicht nur das Materielle zum Anfassen, sondern auch die nötige Phantasie werde im IKMünster veranschaulicht. „Was dieses Museum ausmacht“, so Lewe, „ist seine Individualität: Jeder Gegenstand, der hier gestiftet wurde, hat eine Geschichte. Weiterlesen

Wechselwirkung Mensch & Natur

Der Kaktus Münster e.V. lädt zur Besichtigung einer neuen Ausstellung ein.

Fotografien von Baustellen und Abfalleimern mit stapelweise Zigaretten neben Abbildungen von Landschaften und einladender Natur – Mit derartigen Paradoxien spielt der Münsteraner Autor und Fotograf Molla Demirel. Aus der Perspektive eines seit 1972 alt Eingesessenen blickt er auf Transformationsprozesse in unserer Stadt und führt den Betrachtern seiner Werke kritisch die aktuelle Stadtentwicklung vor Augen. „Früher fand man jederzeit einen Ort zum Ausruhen oder Schreiben von Gedichten“, so der Schriftsteller und Gründer des freien Trägers der Kinder- und Jugendhilfe Kaktus Münster e.V. Durch die Motivwahl seiner Bilder wird deutlich, wie die Natur im Moment des Auslösens der Kamera auf ihn wirkt. Die Ausstellung stimmt nachdenklich und ruft Fragen hervor. Besucher sind dazu eingeladen, eigene Interpretationen zu finden. Der Kaktus Münster e.V. wird immer wieder zum Ort unterschiedlicher Kunst- und Kulturprojekte und bietet dadurch die Möglichkeit, in den Austausch über Stadtbild und -gesellschaft zu treten.

Zu besichtigen ist die aktuelle Ausstellung montags bis freitags im Verspoel 7-8. Infos unter: 0251 66 63 77 oder kaktus.ms@gmx.de.

Klima, Geld, Krieg & Bildung

Das Jahr 2023 war ein politisch und gesellschaftlich aufgewühltes. Der Krieg in der Ukraine geht weiter, im Nahen Osten startet ein neuer, aber eigentlich schon lange schwelender – und die sozialen Ungleichheiten steigen wie die Preise im Supermarkt. Die Jugendredaktion des Kaktus Münster e.V. nutzte die Gelegenheit als Gast auf dem Neujahrsempfang der Grünen und SPD mit mit Vertreter:innen beider Parteien in den Austausch zu gehen.

Kevin Kühnert (Generalsekretär der SPD), Svenja Schulze (Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), Thomas Kollmann (Friedenspolitischer Sprecher der SPD Münster) und Antonia Mischke (Sprecherin Jusos Münster) gingen offen auf die Fragen der Jugendlichen wie z. B. sozialen Ungleichheiten, Konflikten und Bildungsbenachteiligungen entgegengewirkt werden kann ein und berichteten, welche Hoffnungen und Ambitionen sie als Vertretende der SPD für das Jahr 2024 hegen.

Die Ergebnisse sind bald zu hören im Interkulturellen Magazin des Radio Kaktus Münster e.V. auf Antenne Münster am Montag, 05.02.2024 ab 20:04 Uhr (https://www.antennemuenster.de/index.html oder Frequenz 95.4 MHz).

Wie sozialer Ungleichheit entgegenwirken?

Das Team des Radio Kaktus Münster e.V. war auf dem diesjährigen Neujahrsempfang der Grünen zu Gast und nutzte die Gelegenheit, einige Impressionen für Rundfunk und TV zu sammeln und fühlte dabei so auch Philipp Mathmann (Europa-Kandidat der Grünen) auf den Zahn zu Themen wie sozialer Ungleichheit, Rechtspopulismus und den Umgang damit. Ebenso mit im Gespräch waren Nastasia Lehmann (Sprecherin der AG Migration), Birgit Wolters (Sprecherin des Grünen Kreisverbandes) und Mailu Niehaus & Anne Bachmann (Sprecherinnen Grüne Jugend). Die Ergebnisse sind bald zu hören im Interkulturellen Magazin des Radio Kaktus Münster e.V. auf Antenne Münster am Montag, 05.02.2024 ab 20:04 Uhr (https://www.antennemuenster.de/index.html oder Frequenz 95.4 MHz).

Bildunterschrift: v.l.n.r. Felix Michaelis (Kaktus-Mediengestalter), Ahmad Al-Ani (Kaktus-Mitarbeiter), Philipp Mathmann (EU-Kandidat Grüne)

Zeichen des Miteinanders

Anlässlich seines Jubiläums stellt der Kaktus Münster e.V. zahlreiche Fotografien aus über 45 Jahren lebendiger Sozial-, Kultur-, Kunst- und Medienarbeit aus. Die vielfältigen Bilder, die im Rahmen der Vereinsarbeit entstanden sind, zeigen sowohl Aktive aus der Zivilgesellschaft, aus Migrant:innenselbstorganisationen und NGOs, als auch aus der Verwaltung und Politik. Ein eigenes Bild hat sich bei der Ausstellungseröffnung unter anderem bereits Frau Helga Sonntag, Leiterin des Amtes für Migration und Integration der Stadt Münster, gemacht und lernte dabei einige Engagierte persönlich kennen. „Es ist das erste Mal für mich, derartig in der Öffentlichkeitsarbeit eines interkulturellen Vereins mitwirken und sichtbar sein zu können“, freut sich der 21-jährige Alex Stephane Kiam Mbie aus der Radio-Kaktus-Nachwuchsredaktion. „Unsere Arbeit lebt von der Philosophie, mit- und voneinander zu lernen – Und immer auf Augenhöhe zu bleiben“, so Kaktus-Geschäftsführer Molla Demirel auf die Frage, wie es der Verein geschafft hat, über vier Jahrzehnte auf den Beinen zu bleiben.
Interessierte sind herzlich eingeladen, sich die reich bestückte Schaufensterfront im Verspoel 7-8 anzusehen und den Kaktus Münster e.V. oder seinen Kooperationspartner, das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster zu besuchen, um sich über kreative Projekte und spannende Mitmachmöglichkeiten zu informieren. In den Vereins- und Museumsräumlichkeiten sind außerdem weitere Fotografien zu besichtigen.

 

Literatur baut Brücken

Zu Gast bei uns im Künstlerinnenportrait zu einer Lesung war die Autorin und Übersetzerin, Dragica Schröder. Sie ist serbischer Herkunft und lebt seit 1972 in Deutschland. Seit Jahren ist sie die Sprecherin des deutschen Schriftstellerverbandes bei Verdi für ausländische Schriftsteller. Darüber hinaus veröffentlichte sie bereits Dutzende mehrsprachige Anthologien und wählte dabei Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Kulturen aus.

Kaktus: Somit wurden auch über 60 Werke von Molla Demiral, den Geschäftsführer des Radio Kaktus Münster e.V., auf Serbisch übersetzt und veröffentlicht. Frau Schröder, in Ihrer Anthologie „Ein Stern am Firmament“ sammeln Sie vielzählige Geschichten, Gedichte und Prosa unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler. Welche Rolle spielt es für Sie, so viele Sichtweisen zusammenzuführen?

D. Schröder: Ja, für mich ist es wichtig, die Brücken zwischen den Kulturen zu bauen. Das mache ich ja schon letzten 30 Jahre, seitdem ich staatlich anerkannte Übersetzerin geworden bin. Aber nur die Dokumente zu übersetzen ist langweilig, also habe ich mich der Übersetzung der Poesie und Prosa gewidmet.

Weiterlesen